„The Beach“- das Erweckungserlebnis
Ein Besuch im Paradies hätte der Trip zur thailändischen Filmkulisse von „The Beach“ werden sollen. Doch ein Monsun machte Jure Lešnik, Gründer von ERUi-Naturkosmetik, einen gewaltigen Strich durch die Rechnung:
„Ich hab so viel Müll noch nie in meinem Leben gesehen.“
Durch den Sturm hatte das Meer den mitten im Ozean und gewöhnlich für Urlauberaugen außer Reichweite treibenden Plastikmüll-Teppich an den Strand gespuckt. „So lange man das nicht mit eigenen Augen gesehen hat, begreift man das gar nicht“, ist Jure noch heute geschockt.
Überhaupt fiel der malerische Thailand-Urlaub weniger unbeschwert aus, als Jure sich das vor seiner Abreise vorgestellt hatte. An jenem Tag, an dem er den Traumstrand in Plastik begraben sah, griff er abends unter der Dusche mit Unbehagen zum Duschgel in der Plastikflasche. Zum ersten Mal sah er sich die Verpackung in seinen Händen bewusster an und erschrak: Womit er sich da gerade waschen wollte, war als „Whitening Shower Gel“ betitelt. Also ein Gel, das die Haut nicht nur reinigen, sondern auch bleichen sollte. Die gleiche bleichende Chemikalie entdeckte Jure später in sämtlichen in Thailand erhältlichen Cremen und Pudern wieder. Während sich Menschen in unseren Breitengraden nach sommerlicher Bräune sehnen, versucht man anderswo mit allen erdenklichen und gesundheitsgefährdenden Mitteln eine natürliche Bräune zu verhindern.
Der gebürtige Slowene, Jure, konnte nicht glauben, was er da sah. In den Niederlanden, seinem damaligen Wohnort, war er von zunehmend mehr Menschen umgeben, die allergisch auf Hygieneartikel und Kosmetika reagierten. Es war ihm unerklärlich, wieso sich jemand mit bleichenden Chemikalien bewusst die eigene Haut zerstören wollte.
Warum herkömmliche Kosmetik für die Haut oft nicht unbedenklich ist
Zurück in den Niederlanden begann sich der ausgebildete Umweltwissenschaftler und Chemiker erstmals hobbymäßig mit Kosmetik zu beschäftigen:
„Ich war so deprimiert von meiner Arbeit (Anm.: Gaskombikraftwerke zu errichten) und hab zuhause angefangen, Kosmetik zu bauen – als Hobby, das war mein Escape.“
Weil er zuvor beruflich rein gar nichts mit Kosmetika zu tun hatte, recherchierte er viel und wurde hellhörig, als ihm immer mehr seiner Freunde von Allergien und trockener Haut berichteten. Bei näherem Hinsehen fiel es Jure wie Schuppen von den Augen:
„Für mich war es wirklich schockierend zu sehen, wie man Kosmetik produziert. Das ist nämlich genau das Gegenteil von dem, wie ich gedacht hab: Dass man sich zuerst ansieht, was gut für die Haut ist und dann werden die Produkte dementsprechend gebaut.“
Stattdessen geht herkömmliche Kosmetik von der breiten Masse und ihren Toleranzgrenzen aus. Das heißt, Kosmetikhersteller sehen sich an, was die Haut eines Durchschnittsmenschen verträgt. Der Ausgangspunkt ist also nicht, möglichst schonende und verträgliche Produkte auf den Markt zu bringen. Jure warnt:
„Aber die Forschung sagt, 20% der Menschen reagieren schon allergisch auf kosmetische Stoffe.“
Jures Ehrgeiz wurde dadurch nur noch weiter befeuert. Aus Spaß an der Sache und weil er davon überzeugt war, dass die richtige, natürliche Pflege die Hautprobleme seiner Freunde lösen würde, begann der Chemiker zunächst in seiner Wohnung und später in seinem eigenen Labor seine biologische Naturkosmetik – ERUi – herzustellen.
Der thailändische „Traumstrand“ von „The Beach“ hat definitiv Eindruck hinterlassen: Jures Naturkosmetik kommt gänzlich ohne Plastikverpackungen aus und setzt auf biologisch abbaubare Rohstoffe, wie Papier und Holz.